Für die Schamanen sind die Trommeln, die sie zur Ausübung ihrer mannigfaltigen Tätigkeiten einsetzen, nicht lediglich musikalische Gebrauchsgegenstände; es sind Bedeutungsträger, die Leben und Handeln. Eine Trommel hat ihre eigene Vita, die mit der ihres Besitzers eng verknüpft ist.

Nicht einfach einfach hergestellt, benützt und verschlissen, wird sie geboren und initiiert, führt sie ein bewegtes Leben und stirbt mit dazugehörigem Zeremoniell.

Wie die rituelle Geburt eines angehenden Schamanen aus dem Tode eines Vorgänders folgt, leitet sich auch die Geburt einer Trommerl aus dem Tode ab – einem doppelten Tod: den eines Baumes, der gefällt werden muss, damit aus ihm der Rahmen entstehe, und dem eines Tieres, das sein Leben lässt für die Trommelhaut.